In den letzten Wochen schreitet Chopper so stark voran.
Er war wie eine Krankenschwester als ich krank war. Er sorgt dafür, dass Nami immer sicher ist. Er hilft uns immer mehr. Er bringt uns Sachen die wir brauchen. Er will von sich aus immer mehr Sachen erledigen. Und selbst wenn Nami ihn anschreit behält er die Ruhe; bis es zu viel wird und er in Tränen ausbricht – weil er es gut meint mit ihr und nicht versteht, warum sie ihn dafür so anfährt. Und dann kommt er zu uns.
Heute im Auto ist der kleine Sanji unruhig geworden. Chopper kümmerte sich von sich aus ganz rührend um ihn. Er streichelte Sanji – er sprach zu ihm. Er sagte ihm, was wir gerade machen und wie lange die Fahrt noch dauern würde. Dass wir jetzt nur noch einparken müssten und dann haben wir es geschafft. All das sprach er in einem so fürsorglichen Ton und streichelte Sanji dabei leicht.
Wenn das Auto zum stehen kommt, dann schnallt er sich ab und springt auf um mich und Mummy1000Sunny über die Wange zu streicheln. Dann bekommen wir auch manchmal noch ein Bussi und er schnall noch Nami ab. Es ist so faszinierend. Und es breitet sich anscheinend immer mehr aus.
Vorgestern machte Mummy 1000Sunny Pfannkuchen, konnte aber nichts davon essen, weil Nami (gerade aufgewacht und sehr unglücklich) und Sanji ihre volle Aufmerksamkeit forderten. Chopper schnappte sich einen Pfannkuchen, schmierte Apfelkompott darüber, und rollte ihn zusammen, sodass Mummy 1000Sunny doch noch ein paar Bissen bekam bevor wir zum Milch-kaufen los mussten.
Manchmal konnte ich es verstehen, dass Eltern ihre Kinder weggeben, da es teilweise wirklich anstrengend ist, sie den ganzen Tag um sich zu haben. Aber jetzt, wo Chopper schon bald 5 ist. Da ist er nur noch selten eine wirkliche Last. Er ist nur eine Bereicherung und eine Hilfe. Er macht uns das Leben leichter – und er spürt, wieviel mehr Energie wir dadurch für ihn haben.
Vielleicht ist es unmöglich, dass man mit Kindern studiert und arbeitet. Aber sobald das erste Kind 5 ist, scheint mir das ganze Familienleben jeden Tag leichter und ich finde immer mehr Zeit meine eigenen Sachen wieder zu machen (die wir früher teilweise spät in die Nacht verschieben mussten). Seit ein paar Wochen ist Chopper von einem „Kind“ im Sinne des gesellschaftlichen Konsens – zu einem „Kind“ wie ich es verstehe geworden. Ein gleichberechtigtes Familienmitglied, das in seiner Kindheit langsam und schrittweise die Verantwortungen der Erwachsenen lernt.
Es wird kein Alter geben an dem wir seine Volljährigkeit und das Ende seiner Kindheit und Jugend feiern. Seine Entwicklung ist eine Feier, die mit dem ersten Tag, seiner Geburt (oder noch davor), begonnen hat und sein ganzes Leben lang weitergehen wird – ganz natürlich, ohne Schnitte.