Erdkunde

Ich glaube an eine Welt, die sich aus Individuen zusammensetzt,

die sich im Geiste des „Verstehen-Wollens“ begegnen.

Und ich glaube, dass Regierungen vor nichts zurückschrecken werden,

um das zu verhindern.

Sie werden nicht einmal zögern,

Kinder zu entführen und ihren Eltern zu entfremden.

Und sie unter dem Vorwand ihnen Gutes zu tun

in Räume einsperren und ihnen bunte Weltkarten zeigen,

auf denen zu sehen ist, wer sie sind und wer die anderen sind.

Sie werden sie lange Listen von Staaten und ihren Hauptstädten auswendig lernen lassen,

und sie werden das Bildung nennen.

Sie werden dieses Fach Erdkunde nennen,

aber sie werden in keiner Erdkundestunde hinausgehen,

und den Kindern Erde zeigen, so wie sie überall auf der Welt ist.

Denn dann müsste man die Lüge erkennen,

dass die Welt und die Menschen nicht die Farben auf den Weltkarten haben.

Sie werden die Kinder solange eingesperrt halten,

bis diese glauben und wiederholen, dass die Welt aus Regierungen besteht –

und dass sie ein Teil dieser Regierungen sind und nicht ein Teil der Welt.

Alle, die das nicht glauben oder es dumm finden und deswegen langweilig,

werden aussortiert und als unbrauchbar abgestempelt.

Menschenwürde

Gerade bin ich im Regen spazieren gegangen. Und ich dachte zu mir: „Wir können duschen, aber wir können nicht im Regen gehen“

Es ist überhaupt eine verrückte Welt geworden – vor ein paar Jahrtausenden wurde eine Stele mit Gesetzen, die für jeden verständlich waren in die Stadtmitte geschlagen. Ihr Zweck stand ganz oben eingraviert: „Ich will den Armen und den Witwen helfen und sie unter meinen Schutz stellen“

Jeder konnte diese Gesetze halten und jeder konnte sie lesen (nicht nur theoretisch – sondern auch praktisch) und verstehen.

Diese Gesetze sind immer mehr geworden und mittlerweile ist der Zweck verloren gegangen. Man kann sie nicht mehr verstehen, man kann sie auch nicht mehr lesen und ein freier Mensch sollte sie auch nicht mehr halten – sondern wieder seinem Gewissen folgen.

Vor ein paar Tagen diskutierte ich mit ein paar Mitgliedern einer Partei über das Recht der Eltern ihre Kinder zu erziehen und mit ihren Kindern zusammen Bildung zu erleben. Ein paar Mitglieder waren dafür, was mich sehr gefreut hat. Aber manche Mitglieder waren dagegen, was OK ist – solange sie sich nicht aufschwingen wollen Eltern ihre Kinder wegzunehmen.

Es ist eigentlich interessant über so etwas überhaupt diskutieren zu müssen – da ja die Kinder eindeutig bei den Eltern und von den Eltern geboren werden und nicht in der Sch…. (oder dem KiGa).
Wenn man zu so einer Diskussion kommt, dann kommt man auch unweigerlich zu Indoktrination und es kommen Aussagen wie diese:

Ist dir ausserdem bewusst, dass das sog. Homeschooling in den USA
_massivst_ von Kreationisten und anderen Extremisten ausgenutzt wird
um ihre Kinder gezielt dumm zu halten? Da findet eine ganz
gefaehrliche – geradezu widerliche – Art der indoktrination statt, die
unserer Zivilisation schadet. Unvorstellbar dass da Jugendliche einen
Abschluss erreichen und noch nie von Evolution gehoert oder aber nur
Luegen ueber Evolution kennen.
Es geht ein bisschen am Thema vorbei aber ich empfehle jedem sich den
Film „Jesus Camp“ zu gemuehte zu fuehren um sich den Ernst der Lage
mal vor Augen zu fuehren. Kinder sind eben leicht formbar und da muss
es Kontrollen und Sicherheiten geben.

Zusätzlich wurde folgende Statisik gegeben:

Bible is ist wirklich das Wort Gottes         40.98 (Homeschooler)   32.02 (Staatliche Schulen)   20.59**(Privatschulen)   32.69 (Privat Religiöse Schulen)

Die Verallgemeinerungen sind schon heftig:

  1. „Kreationisten und andere Extremisten“ -> Also Kreationisten sind Extremisten
  2. Homeschooling wird genutzt, um Kinder dumm zu halten
  3. Religiöse Kinder „sprechen in Zungen“ (Aussage des Films Jesus Camp)
  4. 40.98% der Homeschooler glauben der Bibel und nicht Darwin -> Alle Homeschooler sind Kreationisten -> Alle Homeschooler sind Extremisten -> Homeschooling wird genutzt um Kinder dumm zu halten

All das liest man heute aus der Tatsache heraus, dass Menschen nicht an Darwin glauben. Ich persönlich weiß von Homeschooling-Familien, die zwar nicht an Evolution glauben, und die Erfüllung im Wort Gottes finden. Von Religiösen Extasen habe ich aber noch nie etwas gelesen (obwohl es viele Religionen gibt, die so etwas bieten und es nicht per se schlecht ist – viele archaische Religionen werden sogar deswegen bewundert).

Und aus all diesen Vorurteilen und Verallgemeinerungen entstehen in der deutschen Gesellschaft Gesetze, die für alle verbindlich sein sollen.

Und so stehen auf der einen Seite die Vertreter der Schulpflicht, die den staatlichen Lehrplan verteidigen (und seine Indoktrination) und bekämpfen die Indoktrination durch die Bibel (und deren Lehrplan).

Sie merken nicht, dass sie auch nur eine Form der Indoktrination propagieren. Sie spielen in der gleichen Arena das selbe Spiel.

  • Die einen stützen sich auf das Wort Gottes. Die anderen auf das Wort der Wissenschaft.
  • Die einen suchen ihren Sinn in religiösen Riten. Die anderen dröhnen sich mit Bier, Werbung und Konsum zu.
  • Die einen suchen die Erfüllung im Leben. Die anderen einen Arbeitsplatz in der Industrie.

Ich denke, dass jede Meinung gefährlich ist (und sei es die Älteste oder die Aufgeklärteste), die allen anderen ihre Existenzberechtigung abspricht. Denn das ist was den Menschen zum Kampfe gegen andere Menschen bringt. Was letztendlich sogar zu Kriegen führt. Dass wir nicht die Lebensweisen von anderen Menschen tolerieren können und dass wir sie missionieren wollen. Wie die guten alten Kreuzritter. Dieses Mal nicht für die Kirche, sondern für die Wissenschaft. Dieses Mal ist es nicht die Lanze, sondern die möglichst frühe Indoktrinierung mit der Staatsmeinung.

Und das ist es, was uns die Schule tief in unseren Verstand einsät: Was nicht die Lehrmeinung ist, bekommt eine schlechte Note und führt nicht zur Versetzung und somit auch nicht zur Existenzberechtigung. Denn nur wer einen Abschluss hat ist Teil der Gesellschaft.

Und das ist es, was Schule nicht länger zu einem Ort der Bildung macht, sondern zu einem Ort, wo politische Kriege toben. Kriege, die versuchen eine bestimmte Weltsicht durchzusetzen. Kriege die auf dem Unverständnis und den Unwillen des Verständnisses des Lebens der Anderen fußen. Und die, genährt am Unverständnis, den anderen die perfekte Lösung in einem möglichst frühen Stadium der Entwicklung indoktrinieren wollen.

Es kann nur die Pflicht jedes intellektuell aufrichtig denkenden Menschen sein, oder jedes Menschen, der seine persönliche Integrität waren will, seine Kinder aus diesem Krieg zu befreien. Den Krieg sollen endlich die kämpfen, die kämpfen wollen. Toleranz kann man nur dort lernen, wo man etwas Fremdes in seiner Umgebung trifft und nicht an einem Ort, an dem jeder entwurzelt, für sich selbst kämpft und eine Meinung allen beigebracht werden soll.

Und so schließe ich mit dem Zitat unseres Freundes und Schulpflichtgründers, Johann Gottlieb Fichte:

So nun etwa hierauf jemand also gesagt hätte, wie denn auch wirklich diejenigen, welche die bisherige Erziehung leiten, fast ohne Ausnahme also sagen: wie könnte man denn auch irgend einer Erziehung mehr anmuthen, als dass sie dem Zöglinge das Rechte zeige und ihn getreulich zu demselben anmahne; ob er diesen Ermahnungen folgen wolle, das sey seine eigene Sache und, wenn er es nicht thue, seine eigene Schuld; er habe freien Willen, den keine Erziehung ihm nehmen könne: so würde ich hierauf, um die von mir gedachte neue Erziehung noch schärfer zu bezeichnen, antworten: dass gerade in diesem Anerkennen, und in diesem Rechnen auf einen freien Willen des Zöglings der erste Irrthum der bisherigen Erziehung und das deutliche Bekenntniss ihrer Ohnmacht und Nichtigkeit liege. Denn indem sie bekennt, dass nach aller ihrer kräftigsten Wirksamkeit der Wille dennoch frei, d. i. unentschieden schwankend zwischen gutem und bösem bleibe, bekennt sie, dass sie den Willen, und da dieser die eigentliche Grundwurzel des Menschen selbst ist, den Menschen selbst zu bilden, durchaus weder vermöge, noch wolle oder begehre, und dass sie dies überhaupt für unmöglich halte. Dagegen würde die neue Erziehung gerade darin bestehen müssen, dass sie auf dem Boden, dessen Bearbeitung sie übernähme, die Freiheit des Willens gänzlich vernichtete, und dagegen strenge Nothwendigkeit der Entschliessungen und die Unmöglichkeit des entgegengesetzten in dem Willen hervorbrächte auf welchen Willen man nunmehr sicher rechnen und auf ihn sich verlassen könnte.

Und ich möchte die Antwort Bertrand Russels bringen:

„Men are born ignorant, not stupid. They are made stupid by education.“ Bertrand Russell

Die Amerikaner hatten den Mut, die aus Deutschland importierte Schulpflicht den Risiken der Freiheit zu opfern. Haben wir denselben Mut zur Freiheit? Oder bleiben wir weiterhin die unterwürfige Nation – die für die Freiheit des Internets kämpft, während im 45-Minuten Takt die Kinder darauf abgerichtet werden die Risiken des Internets nach dem neuen Lehrplan für Medienpädagogik zu verinnerlichen? Und der Staat mit seiner ganz persönlichen White-List (dem Lehrplan) den Kindern beibringt: „Was es heißt in dieser Gesellschaft ein wertvoller Mensch zu sein.“

Unschooling bedeutet den Interessen des Kindes zu folgen, sie nicht durch einen Lehrplan ersetzen, sei es den der Eltern, der Politiker, des Militärs, der Wirtschaft oder einer anderen Interessensgruppe. Unschooling fördert Menschen. Und diese werden sich unterordnen für Dinge, die sie erstrebenswert halten und aufstehen gegen Dinge, die sie nicht für gut halten.

Nachdem die Würde des Menschen, von der Kirche, der Wirtschaft, der Schule und den Gewerkschaften verraten wurde ist es Zeit, dass der Mensch erkennt: Die Würde des Menschen kann er sich nur selbst zugestehen – sie wird niemals von einer Institution kommen. Denn eine Institution lebt immer von der Unterordnung des Menschen unter die gemeinsamen Ziele.

Ich glaube an eine Gesellschaft, die sich aus Individuen zusammensetzt, die gegenseitig im Sinne des „Verstehen-Wollens“ aufeinander zugeht.

Bernicia frei

In den letzten Tagen beschäftigte uns dieser Fall: http://www.netzwerk-bildungsfreiheit.de/html/hochbegabung_brandenburg.html

(auch auf schul-kritik.de)

Und gestern kam Entwarnung – hier der Brief vom Netzwerk-Bildungsfreiheit:

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Liebe Freunde der Bildungsfreiheit,
der nachfolgende Bericht von Bianca Schröder erreichte uns heute über Dagmar Neubronner. Wir geben Ihn an Euch zur Kenntnis weiter. Wenngleich noch manche Fragen offen bleiben, ist doch ein erster Teilerfolg erzielt worden und die Behörden vor Ort merken, dass sie genau beobachtet werden und nicht einfach im Verborgenen ihr Spiel treiben können.
Wir bedanken uns bei allen, die aktiv dazu beigetragen haben.
Viele Grüße vom Netzwerk Bildungsfreiheit
Jörg Großelümern

Hallo Dagmar,

ich habe es noch nicht geschafft, alle Emails zu lesen. Dennoch will ich kurz berichten. Du kannst meine Email dann weiterleiten. Es gibt viele gute Neuigkeiten.

Bernicia ist NICHT in diesem Heim. Ich habe es ihr versprochen, dass sie dort nicht hin muss. Und wenn Mama „nein“ sagt, dann meint sie auch „nein“. Das war so ziemlich die erste Lektion meiner Kinder. Wir waren beim Kinderarzt, der keinen Krankenschein ausstellen will. Wir brauchen eigentlich auch keinen, da ich entscheide (und es noch entscheiden darf), wann mein Kind krank ist. Zur Sicherheit hätte ich ihn natürlich schon gern, aber der nächste in Frage kommende Arzt wohnt weiter weg.

Am Montag war der Heimleiter hier, während wir schon unterwegs zum Arzt waren. Wir hatten eine Nachricht am Gartentor hinterlassen. Am Dienstag kam er nicht. Am Mittwoch kam er auch nicht. Ich schicke jeden Abend formgerecht eine Email an die Heimleitung, dass Bernicia krank ist.

Heute kam eine Mitteilung des Ordnungsamtes, dass das Bußgeldverfahren (aufgrund Schulpflichtverletzung) wegen Verjährung (nach zwei Jahren) eingestellt wurde.

Die Psychologin hier aus der Region, die Bernicia auf Empfehlung der Gutachterin kennen lernte, teilte mir am Montag mit, dass Bernicia keine Schulphobie hat und keine Therapienotwendigkeit besteht. Heim schon gar nicht. Schriftlich kriege ich das demnächst auch. Sie will mit dem Schulamt (Frau Kittel) und dem Jug endamt (Frau Hesse) reden; ob das was bringt, weiß sie nicht. Ich auch nicht.

Gestern rief mich Frau Bredow vom Landesjugendamt an. Sie bekäme so viele persönliche Emails aus aller Welt – New York und Süddeutschland – und sie wäre nur für Kindergärten zuständig. Sie verwies mich an Frau Tripp vom Landesjugendamt. Diese Frau war sichtlich erschüttert und entsetzt, sie hatte von der Geschichte schon vor einigen Monaten gehört, war aber nicht auf dem neuesten Stand. Sie versprach mir, sich im Ministerium bei den richtigen Leuten für mich einzusetzen. Ich hatte einen guten Eindruck von ihr.

Mit meinem Anwalt habe ich die weitere Vorgehensweise besprochen. Das Fax ist bereits beim Amtsgericht. Inhaltlich möchte ich mich dazu erst einmal nicht äußern.

Der Judotrainer war im Jugendamt und sprach mit Frau Hesse. Sie würde sich bemühen, es zu ermöglichen, dass Bernicia im neuen Schuljahr am Judotraining teilnehmen könnte. War das das größtmögliche Zugeständnis von Frau Hesse oder ist das Borniertheit?

Es erreichten mich viele, viele Emails. Ich habe einige beantwortet, manche Fragen will ich im Moment nicht beantworten. Wer eine Antwort erwartet hat und noch keine bekam, möge bitte noch einmal an mich mailen. Es verschwinden ja auch immer mal wied er Emails.

Ich hoffe, dass die Proteste beim Schultz-Hencke-Heim bereits etwas bewirkt haben, ich hoffe, dass von dort keine negativen Reaktionen ausgehen.

Im Schulamt und im Jugendamt sitzen sture Betonköpfe, diese Kombination aus Dummheit und Macht. Bleibt abzuwarten, wann die Proteste dort zu wirken beginnen. Zumindest wissen sie schon, dass ganz viele ihnen auf die Finger schauen.

Einige vereinzelte Kontakte zu den Medien gab es, auch Politiker haben Gesprächsinteresse bekundet.

Als erste Rückmeldung soll das genügen. Ich bedanke mich bei allen, die mir persönlich geschrieben haben, Emails weitergeleitet haben, Emails an die Behörden geschrieben haben, telefoniert haben.

Viele Grüße
Bianca Schröder

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Anscheinend scheint unsere Gemeinschaft nun schon groß genug (und vor allem aktiv!!!) zu sein, dass wir auch etwas bewegen können und Unrecht und Grausamkeit abwenden können, dort wo Bürokratie und Ignoranz sie blühen lassen. Vielleicht wird Homeschooling dieses Jahr nicht legalisiert – aber vielleicht ist dieses Jahr auch der große Wendepunkt, in dem die Behörden merken: „Die lassen sich nicht mehr tyrannisieren und unterdrücken“.

Die Abwendung eines solch großen Unheils innerhalb nur weniger Tage ist wie ein Wunder – und das in Deutschland, wo die Schulpflicht nicht mehr herrscht, sondern bröckelt.

Linksammlung

(Hallo, ich arbeite an meiner persönlichen Linksammlung – wer hat noch tolle Links?)

Wissenschaftler, die sich für Homeschooling aussprechen

Der emeritierte Prof. Freerk Huisken bringt einen grandiosen Artikel über die Dummheitsfabriken, die wir Schule nennen – der Titel: „Deutsche Schulen: „Vorsortierung, Sachzwänge, deutsche Leitkultur“

Gutachten über Sozialisation von Prof. Rest(überraschenderweise kommt die Schule sehr schlecht weg – das Gegenteil, was uns die Schulminister 12.000 Stunden unseres Lebens indoktrinieren + unterqualifizierte Massenmedien)

Eine Studie über den Anstieg der Homeschooler in den USA – 1.5 Millionen 2007 (durchgeführt durch das U.S. Department of Education) – das sind 2.9 % der amerikanischen Schulpopulation! Die Studie sagt klar, dass dieses Phänomen durch alle Schichten geht (also nicht nur die Reichen, nicht nur die Mittelschicht und nicht nur die Armen)

Dieter Lenzen, Präsident der freien Universität – ein offenes Plädoyer für den Heimunterricht. Und die Einführung der Schulpflicht durch Adolf Hitler.

Prof. Volker Ladenthin fordert Legalisierung von Homeschooling: Kriminalisierung von Eltern ist ein Skandal. (Kommentar in der libertären ef darüber)

Thomas Spiegler untersuchte die Anfänge des Homeschoolings in Deutschland.

Peter Gray, Professor für Psychologie am Bostoner College, erklärt warum Schulen Gefängnisse sind. Sogar eine Bildungspflicht geht ihm zu weit.

Richard Buckminster Fuller (bekannt aus dem Video „To the crazy ones“ von Apple) stellt in seinem Buch „Konkrete Utopie“ die „Ein-Schüler-Schule“ vor und sagt: „Wir müssen uns von den Schulgebäuden verabschieden“ – (erster Vortrag S. 40 ff)

Paul Goodman in seinem Buch Compulsory Miseducation (Verhängnis der Schule).

Ivan Illich in seinem Buch: Entschulung der Gesellschaft.

Ian Lister.

Freire.

Lewis J. Perelman; Schools out (er schlägt das Modell MicroChoice vor)

Homeschooling verbessert akademische Leistungen, verringert Auswirkung sozio-ökonomischer Faktoren

Soziale Kompetenz

Zusammenfassung mehrerer Studien über Sozialkompetenzen:

  1. Mehr Selbstbewusstsein als Schulbesucher (n=224)
  2. Unabhängiger vom Druck durch Gleichaltrige (Gruppendruck) (n unbekannt)
  3. Homeschooler sind nicht sozial isoliert. Durchschnittlich 5.2 Aktivitäten außer Haus. 98% mindestens 2 Aktivitäten außer Haus. (n=5402)
  4. Nicht sozial isoliert oder entwöhnt (n=?)
  5. HomeSchooler zeigen Führungsqualitäten, Politische Aktivität 88% (n=212); HomeSchooler füllen im Campus Leben die meisten Führungspositionen aus (n=180 davon 60 von staatlichen Schulen; 60 Privatschulen; 60 Homeschooler)
  6. HomeSchoolers sind sozialer und reifer als ihre Gegenstücke in öffentlichen Schulen. (Test nach Vineland Adaptive Behavior Scales – social maturity) HomeSchoolers befinden sich im 84 Perzentilrang, Staatliche Schulbesucher im 27er Perzentilrang – Zusammenfassung des Studienautors: „Home-Educators streben danach ihre Kinder vertikal zu sozialisieren; hin zu Verantwortung, Hilfsbereitschaft und Erwachsensein – mit einem Blick für die Ewigkeit“ (n=33; 20 HomeSchooler, 13 demographisch vergleichbare Staatsschüler)
  7. HomeSchooler hinken in der sozialen Entwicklung nicht hinterher. Keine soziale Disparität. HomeSchooler zeigen weniger Verhaltensauffälligkeiten. Zusammenfassung des Studienautors: „Die Ergebnisse scheinen zu zeigen, dass die soziale Entwicklung eines Kindes mehr vom Kontakt mit Erwachsenen abhängt und weniger vom Kontakt mit anderen Kindern, als man bisher dachte“ (n=140; 70 HS; 70 SS)
  8. HomeSchooler werden Erwachsene die soziale Normen erreichen oder darüber hinaus gehen. 2/3 waren verheiratet; keiner Arbeitslos oder Sozialhilfeempfänger; 3/4 empfanden HomeSchooling als hilfreich um mit Menschen verschiedener gesellschaftlicher Schichten zu interagieren (n=53)

Online-Unterricht bringt bessere Leistungserfolge als der herkömmliche Unterricht im Klassenzimmer. Zu diesem Schluss kommt eine Langzeit-Untersuchung von SRI International for the Department of Education, die das Thema Online-Bildung in einem 93-seitigen Bericht unter die Lupe genommen hat. […] Den Hauptvorteil im Online-Lernen sehen Experten darin, dass die Inhalte und die Lernmethoden gezielter und individueller auf die einzelnen Schüler und Studenten zugeschnitten werden können als das im Verband des Klassenzimmers möglich ist. Das sogenannte „Learning by doing“ werde dadurch gefördert, was auch seitens der Schüler guten Anklang finde. Außerdem haben sich die Online-Lehrmethoden in den vergangenen Jahren mit dem Aufkommen von webbasierten Videos, Instant Messaging und diversen Kollaborations-Tools deutlich verbessert. (pte/cvi)

Zusammenfassung einer Studie in UK – University of LondonThomas and Pattison acknowledge that critics will say home-educated children are likely to pick up information peppered with misunderstandings or inaccuracies, and parents may unwittingly pass on their own misconceptions. „Yet the lack of information quality-control does not appear to lead to muddled, confused children,“ they say. (Zusammenfassung: Eine fehlende Qualitätskontrolle von Lerninhalten (Fehler, falsches Verständnis, Ungenauigkeit) scheint nicht zu verwirrten Kindern zu führen)

„In some ways, it may be an advantage because, rather than presenting knowledge in neat packages, the informal curriculum forces learners to become actively engaged with their information – to work with it, move it around, juggle ideas and resolve contradictions… It is not a static thing contained in a series of educational folders. It is alive and dynamic.“ (Zusammenfassung: didaktische unaufbereiteter Stoff führt zu dynamischem und lebendigem Lernen.) […] Contrary to expectations, the home-educated children had no difficulty entering formal education, the authors found. The informal curriculum is „as good a preparation as any“ for college, university or academic correspondence courses, they say. „The young people had the personal skills to make the transition with apparent ease.“ (Zusammenfassung: Entgegen den Erwartungen haben HomeSchooler keine Schwierigkeiten in die formale Bildung überzuwechseln. Das informelle Curriculum ist genauso gut, wie alle anderen auf das College, Universität oder akademische Kurse vor. Die jungen Menschen hatten die persönlichen Fähigkeiten diesen Übergang mit offensichtlicher Leichtigkeit zu bewältigen)

  1. Sozialkompetenz wird erstens in der Familie gelernt, nicht in der Schule. Ein Kind, das im Alter von drei Jahren in den Kindergarten geht, hat schon etwas an Sozialverhalten gelernt. Wenn Kinder in der Schule schlechtes Verhalten zeigen, wird der Familie meistens dafür die Schuld gegeben. In der Famile werden die zentralen Basiskompetenzen für den Umgang mit der Welt un dem eigenen Selbst erworben (Grünert S.78). Dabei werden die Kriterien für einen Schulunterricht, der der Förderung sozialer Kompetenz dient, in Deutschland nur von wenigen Schulen erfüllt (Hurrelman, S210). In seinem Buch „Homeschooling in Deutschland“, wofür er die Dissertationspreis der Deutschen Gesellschaft für Soziologie gewann, sagt Thomas Spiegler: „Für die …Annahme, dass Schulbesuch Vorausseztung sei für eine erfolgreiche Vermittlung sozialer und staatsbürgerlicher Kompetenz, lassen sich sowohl durch Studien im Bereich Home Education als auch durch Forschungen zur schulischen Sozialisation nur schwer empirische Belege finden.“

Der Psychologie Henk Blok hat im Auftrag der niederländischen Regierung alle weltweit greifbaren Studien über Homeschooling durchleuchtet. In einer Art Metastudie versuchte er zu erforschen, welche Art zu lernen effektiver ist: Homeschooling oder das Lernen in der Schule? Er stellte fest, dass die soziale Entwicklung der Homeschooler sich kaum von die der Schüler abwichen.

Homeschooler leben nicht isoliert. (Es sei denn, sie leben von anderen Leuten sehr abgelegt, was komischerweise oft von Homeschoolgegnern als einziger mögliche Grund für Homeschooling genannt wird). Sie sind Teil der Gesellschaft, Mitglieder in Vereinen und haben Freunde aus ihre Aktivitäten und aus der Nachbarschaft. Sie treffen sich auch oft mit anderen Homeschoolfamilien, wo dieses möglich ist. Wenn Schule die einzige Quelle für Sozialkompetenz wäre, dann muss ich sagen, dass die Menschheit sozial sehr inkompetent gewesen sein müsste, bis vor ein paar Hundert Jahren die Schulpflicht eingeführt wurde.

„Rücksicht auf andere“, „Kritik einstecken“ lernt man nicht nur in der Schule und es ist klar, dass viele, die in der Schule sind, sie gar nicht lernen, sonst würde es kaum Mobbingstatistiken geben. Sind dann alle sensible und rücksichtslosen Personen in Deutschland ehemalige Homeschooler? Wenn man eine Gruppe Kinder bei einem Homeschool-Treffen betrachtet, wird es klar, daß sie überwiegend Rücksichtsvoll sind. Larry Shyers stellte in einer Studie fest, dass Homeschoolkinder weniger Problemverhalten als Schulkinder zeigten während sie mit anderen Kindern spielten. Quelle

Warum ist die Schule wirklich da?

Der Fall Sabine Czerny – Zwangsversetzt, weil sie auf Kinder eingeht und sie ihnen zuhört (Klaus Wenzel (Lehrerverband): Wer den Sortierauftrag verletzt, verletzt die Spielregeln (er ist pro-czerny, faßt die politischen Entscheidungen aber so zusammen).

Funktion der Schule (Wikipedia)

Schwimmunterricht?: ab 1810 fand der Schwimmunterricht als Massenunterricht, zunächst in Militärschwimmschulen, statt

Johann Gottlieb Fichte fordert in den Reden an die deutsche Nation: Er fordert eine außenpolitisch Autarke Handelspolitik sowie allgemeine Wehrpflicht, sowie eine Erziehung, deren Ziel darin bestehe, „die Freiheit des Willens gänzlich zu vernichten“. – wenn man die Reden liest und dann aktuelle Urteilsbegründungen zur Schulpflicht, dann überzieht einen schon manchmal ein Schauer

Wissenschaftler, die sich gegen Homeschooling aussprechen

Ich glaube Bettina Hannover hat sich mal hinreißen lassen – allerdings befürchtet sie, dass die Eltern eben kein Homeschooling machen.

Unschooler/Homeschooler-Blogs

Blogring über Unschooling Blogs.

Vorsicht: Ungekämmte freie Kinder (TheWonderfullHappens)

Zombie Princess sehr viel Informationen über Unschooling selber

Verdrängung von Familie und Gemeinde durch Institutionen

Schule als Zweitfamilie (das hat natürlich nichts mit Züchtung von Staatskindern zu tun – sonder nur Chancengleichheit 😉 – waren Eltern früher noch die Wurzeln der Kinder, so sind sie laut diesem Artikel heute noch der Humus)

Wenn man das Tafelbild hier ansieht, dann wird einem schon schlecht. Interessant ist die Sponsorenliste, die Rezeption dieser Aussage (es stört keinen – alle sind begeistert), und das dazugehörige Youtube-Video – der Schlachtruf der Familienschlächter.

Norbert Elias kritisiert die immer längere Ausdehnung der Schule in das Leben der Menschen (Prozeß der Zivilisation Band 1)

Verbrechen zum Wohle der Schule

Christa Seeliger, ehemalige Familienrichterin macht sich Vorwürfe, dass sie zu viele Kinder zwangspsychatrisiert hat. Sie wundert sich, warum eigentlich niemand das Kindeswohl wirklich berücksichtigt.

Eine Reportage über Zwangspsychatrisierung (und ihre Übermäßige Anwendung).

Hier eine Familie (nicht christlich motiviert) die nach Belgien geflohen ist (inkl. ihrer 3 Ponys).

Familie Neubronner (nicht christlich) wird auch verurteilt.

Melissa machte in ihrer christlichen (nicht fanatischen) Familie Homeschooling und wurde zwangspsychatrisiert zum Wohle der Ämter und ein Artikel in der Washington Times. Gesprächsprotokoll Melissa.

Familie Dudek bekommt gar eine Haftstrafe – vielleicht haben sie zu viel gebetet? Der Sohn schließt seinen Realschulabschluss dennoch (nach einem halben Jahr Schule) mit 1.1 ab und beginnt nun seine Schreinerlehre. Die Note bescheingt dem Hausunterricht sehr gute Ergebnisse – falls man die Verdienste der Schule verehren will, stellt sich die Frage, ob ein halbes Jahr Schulpflicht nicht genügt. Doch Einser-Abschluss und gut integriert genügt nicht.

Familie Romeike beantragt politisches Asyl in den USA – sogar die FDP will die Familien aus der Kriminalität holen. Nur die CDU macht weiter Jagd auf Familien: „Christen gehören in die Schule – das war schon in Rom so“ und die Grünen: „Reiche Kinder sollen schließlich Bildungs-Privilegien genießen, die nur ein geschlossenes Schulsystem garantiert“ und die Linken: „Alle Kinder sollen auf ein Minimum reduziert werden – dies ist dann die Arbeiterklasse, die uns wählt und dankbar für bessere Arbeitsbedingungen in den Fabriken der Kapitalisten ist – die Millionäre werden im zweiten Schritt so stark besteuert, dass sie sich nach den guten Arbeitsbedingungen in Fabriken sehnen“ 😉

Was wird aus Homeschooler/Unschoolern?

André Stern: „…und ich war nie in der Schule. Geschichte eines glücklichen Kindes

An der Universität von California, Riverside wurde für frei Lernende eine Portfolio-Bewerbung eingeführt. Früher wurden sie durch Tests zugelassen – jetzt können sie auch einfach ihr Portfolio einreichen. Dieses wird flexibel von einem Experten-Gremium bewertet.

Homeschooler gewinnen den „World Title in Programming Skills“ (Weltmeister in Programmierfähigkeiten)

Homeschoolers of the World (eine Serie bei Isla)

Und was ist das revolutionäre Element am Unschooling?

Kinder benötigen keine Lehrer mehr. (!)

Lehrer wurden früher eingeführt, weil nur wenige lesen konnten und Bücher sehr teuer und selten waren. Dies ist heute aber nicht mehr der Fall. Zudem sind die didaktischen Methoden ausgereift wie nie und übertreffen jeden Unterricht. Sobald ein Kind lesen kann und weiß wo die nächste Bibliothek ist, kann es Unschooling machen – egal aus welcher „Schicht“.

Freiburger Schüler machen ihr Abi ohne Lehrer (Methodos)

Hier ein Universitätsmodell für die Zukunft.

Ein zaghafter, aber doch geglückter Versuch einer Staatsschule ohne Lehrer auszukommen (und die sehr freie Interpretation der Bild Zeitung: „Ohne Lehrer geht es nicht.“ Da weiß man gleich, wo in Deutschland der Aberglaube an die Schule herkommt. Danke Bild – wir sind eben eine Bildungsnation)

Ein junger Unschooler lernt Chinesisch (und alles mögliche andere auch) im Selbststudium.

Wer wirbt denn für die Schulpflicht?

Hauptwerber für diese „Bildung“ ist die Bild:

Jessica starb weil es keinen Schulzwang gab (nicht weil die JA-Mitarbeiterin ihre Arbeit nicht gemacht hatte)

Gute Nachricht für Hamburgs Eltern – Ausdehnung von staatlicher Aufsicht für Kinder allen Alters (finanzielle Unterstützung elterlicher Betreuung wäre auch zu abwegig)

Integration, Ausländerkriminalität?  Bild weiß die Antwort: Ganztagskindergärten, Ganztagsschulen, scharfe Strafen für Eltern (kurz die Totale Schule für alle und dauernd) – Eltern von Kindern trennen als einzige Möglichkeit

Ein kleiner kranker Junge ist immer die beste Werbung für die Schulpflicht (meinte die Bild vielleicht die Beschulungspflicht?- der Bild ist das egal)

Und warum ist die Schulpflicht so wichtig für die Regierung?

Schule ist das etablierte Synonym für „Bildung für alle“ (obwohl das Gegenteil bewiesen wurde) – und somit schadet es keinem Politiker sich damit zu schmücken.

Zusätzlich ist sie ein Arbeitsplatzgenerator, den man jederzeit bemühen kann (und entgegen Mehrinvestitionen ins Militär oder andere Projekte wird bei Schule jeder jubeln)

Buckminster Fuller beschreibt auch den Umsatzgenerator in der Baubranche (Schulgebäude kosten!)

(wer hat noch ganz tolle Links?)

Gute Videos über/von Homeschoolern/Unschoolern

Diagnose Homeschooling (mein Liebling)

(wunderschönes, ironisches Lied von einer Homeschoolerin)

Unsocialized Homeschooler http://www.youtube.com/watch?v=15R_XVAwqg8

Gute Videos über Homeschooling:

Socialization

(Beware of the Homeschoolers 🙂 )

Piraten oder Piratenpartei

Nachdem ich von der Piratenpartei gelesen hatte und da wir selber ja seit ein paar Jahren stolze Bildungspiraten sind, dachte ich mir, ich schau da mal vorbei und vielleicht kann man ja was bewegen. Wenn die Piraten sind, dann müssten sie sowieso für freie Bildung sein.

Aber auch andere Gedanken quälten mich: Piraten – eine Partei. Wie geht denn das zusammen. Parteien sind blutrünstige und unverantwortliche Unterdrücker, die meistens in eine unleidliche Staatsform kippen und in der Form von Nationalstaaten für die meisten Morde der Geschichtschreibung verantwortlich waren. Zudem sind sie Scheinheilig, da sie ihre Kriege immer für ein höheres Ziel führen und Unterdrückung immer zum Wohle der Unterdrückten.

Piraten dagegen ordnen sich niemanden unter und lassen sich auch nicht unterdrücken. Sie sind die Robin Hoods der Meere – und da sie auch gleich die Armen sind, kann man sie als Versager und Räuber beschimpfen – wenn man nicht genauer hinguckt. Piraten stehen für mich für Freiheit und Selbstverantwortung. Wenn Sie jemanden etwas wegnehmen, dann halten sie ihm die Waffe ins Gesicht und nicht eine Bibliothek voller Verbote und Steuergesetze.

Und nun soll es eine Piratenpartei geben, also ein Konstrukt, das diese idiosynkratischen, absolut unverträglichen Gegensätze in sich vereinigen sollte.

Ich las ein bisschen etwas: Und das hörte sich gut an. Abschaffung aller Zeugnisse und Senkung des Wahlalters – mitmachen basisdemokratisch über Mailinglisten und AGs.

Nun gut, ich ging in die Mailingliste und las ein bisschen mit und diskutierte auch bei den Punkten „Absenkung des Wahlalters auf 0 Jahre“ mit.

Dann startete ich einen Versuch und warf einen Link über Unschooling in die Runde. Das ist der Dogmatik- und Fachwissentest par Excellence.

Wie gewohnt kamen aber leider Rückmeldungen wie: „Sekte! Sekte!“ und „Mehr Schule! Mehr Schule!“ und „Blöde Eltern! Schlaue Schule!“

Nun ja, das übliche, was mir auch jeder CSUFDP erzählen würde.

Einmal wünsche ich mir folgende Reaktion: „Was Du kennst Dich damit aus! Toll! So etwas fehlt uns hier – das haben wir noch nicht und kennen wir nicht“

Dennoch es kamen auch positive Reaktionen – und das ist sehr überraschend. Vielleicht ist bei denen doch ein Raum für echte Bildungspiraten und nicht nur für Schulmönche, die mal ein bisschen aus ihren Beamtenstuben raus möchten und einen auf Seeräuber machen wollen (als unerfüllter Kindheitstraum). Deswegen werde ich auch weiter dranbleiben und euch weiter berichten – ich werde auf jeden Fall sehr kritisch sein und es ihnen nicht leicht machen – denn ob jemand Freiheit meint oder auch nur eine Ahnung von Freiheit hat ist etwas anderes, als wenn er sich eine schwarze Flagge aussucht.

Eine Anekdote, einer der Schulmönche auf der Liste schrieb folgendes:

Vielleicht sollte man sich im Sinne der Kinder (natürlich!) auch Gedanken darüber machen, ob nicht 6 tage Unterricht gut wären. Der Sonnabend dann vielleicht als Homeschooling Tag?
Ich bin überzeugt, das es sehr viele Möglichkeiten gibt, das bestehende System radikal zu verbessern, man muß es halt nur angehen!
Ich hab mich weggeschmissen vor Lachen. Dennoch unrecht hat er nicht. Es gibt Untersuchungen, dass genau die Kinder, die man durch die Schule zwangsbeglücken will in der Freizeit am meisten Schulwissen wieder verlieren (und gegen etwas sinnvolles eintauschen). Eine Forderung für mehr Schulbildungs-Gerechtigkeit wäre also wirklich und wahrhaftig: Die Abschaffung der Ferien!
Ich bin dafür; da die Kinder eh nicht mehr für die Ernte gebraucht werden entfallen die historischen Gründe für die Ferien.
Ein Zitat, das mir am Herzen liegt (ich habe ja jetzt schon ein bisschen über den geheimnisvollen Autor berichtet):
Der Einfluß der heutigen Schulherrschaft verhindert jedes neue Denken in der Erziehung, obwohl wir unerhöhrten Verhältnissen gegenüberstehen.
Es ist unheimlich. Wenn ich auf einer Versammlung andeute, wir hätten vielleicht schon zu viel Schule, und je mehr wir von ihr bekämen, desto weniger Erziehung erhielten wir, dann schauen mich die anderen verständnislos an. Sie diskutieren weiter, wie man mehr Geld für die Schule bekommen und wie man sie aufwerten kann. Plötzlich erkenne ich, daß ich einem Massenwahn gegenüberstehe.
Diese Einsicht über die Massenpsychose „Schule“ hilft mir über solche Diskussionen und gibt dem ganzen eine humoristische Note, da man die Antworten schon vorher kennt 🙂

Bildungsstreik – und die siechenden Unis

Zur Zeit läuft ja der Bildungsstreik. So seltsam auch manche Ziele anlauten, so wichtig ist es, dass endlich Zeichen gesetzt werden gegen das grottenschlechte Bildungssystem – das schon lange mehr eine Jagd nach Titeln und Jobs geworden ist und schon längst die Ideale der Bildung und des Raumes an dem Interessierte zusammenkommen verloren hat.

Besonders tritt auch das marode Universitätssystem in die Diskussion. So scheinen Professoren und Studenten unsere weiterführenden Verdummungsanstalten als Verdummungsanstalten zu bezeichnen. Die Chefin der Rektorenkonferenz schlägt zurück und bezeichnet die Kritiker wiederum als dumm. Also das ist doch mal witzig und so ein Eigentor zeigt von einer guten Portion persönlicher Dummheit.

Ich habe vor kurzem gelesen, dass die empirische Forschung dazu gedacht war alte Dogmen zu überkommen und wegzufegen – aber leider dazu verwendet wird (von den Universitäten) alte Dogmen zu festigen. Immer weniger Professoren bringen in diesem Land noch etwas neues. Die Naturwissenschaften ziehen zwar davon (es gibt auch dort miese Profs). Aber besonders die Wissenschaft der Pädagogik scheint sich darauf spezialisiert zu haben, kleinere Klassenzimmer anzupreisen.

Ach ja, und natürlich mehr Computer in alle Schulen. Wenn das nicht hilft. Viel mehr Computer und Blogs und Twitter und leuchtende Wandtafeln, die Online mit einer chinesischen Partnerschule in Verbindung stehen. Dass die Schüler immer noch auf den harten Holzstühlen sitzen, die einst Kaiser Wilhelm geschnitzt hat, stört dabei keinen. Die Stühle werden ja immerhin in Gruppen angeordnet. Und ein LdL wird eingesetzt. Eine Überwachungsstaat-Version des Nürnberger-Trichters.

Wenn dann aber manche Professoren (die hier lieber ungenannt bleiben in ihrem elektronischem-Denk-Aquarium) im Internet auch noch sagen, dass der ganze Bildungsstreik nach Klassenkampf klingt und man lieber höhere Professorengehälter als freien Zugang zu Universitäten für alle Menschen zu fordern – dann hört doch der Spaß langsam auf. Selbe Professorin fragt sogar noch, warum sie jetzt weniger Geld bekomme, als früher. Da sie ja die gleiche Arbeit mache und die ist auf einmal weniger Wert? Nein. In Wahrheit ist ihre Arbeit nichts mehr Wert. Professoren, die wirklich wichtige Arbeit machen forschen oft auf eigene Faust – bekommen Gastprofessuren, inspirieren ihre Schüler noch Jahrzehnte später und prägen unser Menschenbild und Gesellschaftsbild nachhaltig. Nichtsnutzige Professoren kommen höchstens auf die Idee, dass man die Schule verändern muss (Wow, als nächstes wird sie entdecken, dass ihre Wohnung mehrere Türen besitzt).

Doch diese neumodischen, standardisierten Miet-Titelträger dagegen bringen die Universitäten, die Studenten und auch die echten Professoren in Verruf. Sie stellen sich gegen die Menschheit und halten sich für eine Art Überrasse, die dem Laien hilft zu verstehen, was der Experte denkt; solange der Laie sich aber zurückhält und immer höflich und in höfischer Manier nicht nur Laien sondern auch den Lakaien mimt. Ich bin schon fast geneigt dem Begriff „wissenschaftlich“ gänzlich abzuschwören, so sehr nerven mich diese Zitatezähler und Doktorhütchenspieler.

Solche Professoren sagen, dass eine Universität ihre Studenten nicht als Kunden sehen sollte. Sie wollen lieber weiterhin auf die Köpfe ihrer Studenten spucken können. Sie nach Noten durchexerzieren. Und wer nicht im G8 oder der GSG9 gedient hat, der hat keine Berechtigung überhaupt diese (von allen bezahlten) Hallen zu betreten.

Das macht mich so krank. Und deswegen gibt es in diesem Artikel auch keine Verweise und Trackbacks. Weil ich niemanden persönlich angreifen will. Und weil diese Professoren und Professorinnen auch überhaupt keine anderen Meinungen mehr hören wollen als der eigenen. Sie haben einen Horizont von Null, den sie Standpunkt nennen. Und es ist kein Wunder, dass Politiker über solche Professoren lachen. Und dass sie auch gleich über die ernsthaften Professoren im Schlepptau mitlachen.

Diese Professoren tanzen um dieselben trivialen Binsenweisheit und haben gar kein Interesse mehr an neuen Erkenntnissen. Ihnen geht es nur darum, wie sie mit den aktuellen Erkenntnissen noch mehr Drittmittelgelder einwerben können um ihren Lehrstuhl und ihre Macht noch mehr auszuweiten. Aber diese Macht ist hohl. Denn sie bringt keine neue Erkenntnis. Sie ist kastriert von jedem Einfluß auf Forschung, da sie sich verbietet etwas Neuartiges zu erkennen – denn alles neue wird nicht finanziert werden. Alles neue kann keine Forschungsgelder einbringen. Wir haben das mit Freud erlebt und wir haben es mit Piaget erlebt. Menschen, die sich nicht von ihren eigenen Ideen wegbewegen können, haben in diesem System den größten sofortigen Erfolg. Da sie eigentlich nur Wissensbeamten in einem verbeamteten System sind.

Die Universität ist nicht mehr die Universität. Der Staat hat sie kassiert. Und wie sehr muß er über die Bemühungen lachen, die Zensur des Internets zu verhindern. Hat er doch spätestens in 10 Jahren auch an der Uni genug Titelhuber, die die Wirksamkeit und die Notwendigkeit bestätigen werden.

Aus der ganzen Staatsmühle gibt es für ernsthafte Forscher, egal ob Professor oder Autodidakt, nur einen Ausweg. Raus aus dem System. Raus aus dem Staat. Die Regierung darf die Forschung nicht länger beeinflussen. Sie darf nicht länger bestimmten Gruppen aus dem Volk ein Zutrittsverbot zur Bildung erteilen. Das mag jetzt auch nach Klassenkampf klingen. Das ist mir egal. Das Volk, jeder einzelne, bezahlt für die Bildung und für die Forschung zu seinem eigenen Wohle und deswegen darf die Regierung es nicht länger für ihr eigenes Wohl missbrauchen.

Und eines stimmt: Früher waren die Universitäten wirklich ein Ort der Freiheit. Aber heute ist er genauso wie die Schule dominiert vom Peerdruck und von der Normentsprechung. Das gilt für Professoren, wie für Studenten. Und es wird sich nichts ändern, bis es ein kostendeckendes Bildungsgeld gibt und eine Abschaffung aller Titel. Dann kann jeder frei forschen und niemand kann seine Meinung mehr mit einer C4-Professur unterlegen.

Was darf man im Internet darstellen – Tabus und Freiheit

(als Antwort auf diesen Kommentar)

Da musste ich jetzt erst einmal darüber nachdenken. Zumal jemand unter diesem Artikel ein komisches Gedicht über einen „Pedobear“ kommentiert hatte. Da dieser Pedobear nachdem er ausgebrochen war, sich von einem Taxi allerschnellstens zur nächsten Schule bringen ließ, war ich nicht beunruhigt.
Dennoch habe ich mir die Photos in dem Beitrag noch einmal genau angeschaut, konnte aber nichts schlimmes erkennen.

Was ich aus Deinem Kommentar verstanden habe, ist dass Du es nicht gut findest, wenn bestimmte Dinge über das Internet verbreitet werden, die eigentlich in die Privatsphäre gehören.
Ich sehe die Privatsphäre auch als schützenswert an. Auf dem Blog teile ich meine Ideen und auch unser Familienleben, mit Menschen, die das interessiert und die meine Ideen teilen. Natürlich können auch andere Leute auf den Blog kommen und sich die Kinder anschauen.
Diesen Menschen kann ich aber genauso gut auf der Straße begegnen – wo ich dagegen leider sehr wenigen Menschen für tiefere Gespräche begegne. Auf der Straße können manche Menschen sogar eine echte Gefahr darstellen.
Müsste ich also meine Kinder nicht viel eher immer zu Hause behalten, und uns nur noch im Internet verbreiten?
Zusätzlich kommt der Staat der das Zuhause und die Privatsphäre immer mehr unterwandert (zum Schutze und Wohle aller) und das Internet ist die einzige Möglichkeit noch Widerstand zu entwickeln.
Natürlich redet der Staat uns das schlecht – und interessanterweise sind es wieder Lehrer, die nicht müde werden uns vor den „Gefahren des Internets“ zu warnen. Teilweise mit erfundenen Gruselgeschichten.
Ohne im gleichen Satz zu sagen, dass man auch überfahren werden kann, wenn man die Straße überquert – oder wie viele Kinder schon auf dem Schulweg entführt wurden oder gestorben sind. Ohne im gleichen Satz zu sagen, dass der Staat immer stärker die Privatsphäre beschneidet.

Wenn wir uns das Internet aber auch noch nehmen lassen, dann sitzen wir wirklich bald nur noch zu Hause und igeln herum.
Zudem kommt der kulturelle Faktor. Zu wie vielen 1000 Dingen zwingen wir unsere Kinder alleine dadurch, dass wir in einer Kultur wohnen, wie der unseren? Und zu wie vielen anderen 1000 Dingen würden wir sie durch einen Umzug und Kulturwechsel zwingen? Wie sehr ist Nacktheit durch Zwänge stigmatisiert und aus unserer Gesellschaft herausgedrängt worden? Johanna hat hier ein schockierendes Video gefunden. Norbert Elias schreibt wie vor ein paar hundert Jahren die Menschen noch nackt durch die Straßen liefen und sich niemand dran störte. Wir kennen die griechischen Athleten und wir kennen die brustfreien römischen Togen. Und wir wissen mit welcher Gewalt Kinder oft angezogen werden und in Prinzesschen Kostüme gequetscht werden, die sich ihre Eltern für sie ausgedacht haben. Heute ist Nacktheit ein Tabu!. Obwohl wir wissen, dass alle Menschen (ohne Ausnahme!) nackt geboren werden. Während wir auf den Straßen verhaftet und verspottet für unsere Nacktheit werden, ist das im Internet noch nicht so. Wir dürfen nicht mithelfen, auch hier Mauern und Tabus errichten, die wir mühsam überwinden.

In der Bibel hat uns dieses künstliche Schamgefühl schon einen Rauswurf aus dem Paradies beschert. Und reflexmäßig wollen wir ihn wiederholen. Wir stehen alle für eine Welt, in der die Leute sich anziehen dürfen wie sie wollen (was heute nicht so ist). Aber dort scheinen wir reflexmäßig und unreflektiert halt zu machen. Kann es nicht auch Menschen geben, die nackt herumlaufen wollen. Können wir nicht die Generation sein, die diese Frage erneut stellt. Denn es gab unweigerlich Generationen davor die diese Frage stellten. Und eine Frau kann heute mit nackten Händen auf die Straße gehen, ohne dass man sie wegen fehlender Handschuhe anklagt (was schon mal der Fall war).

Doch das Tabu der kompletten Nacktheit ist anscheinend so groß, dass es nur unsere Kinder überwinden können. Da sie noch nie etwas davon gehört haben. Sollen wir ihnen jetzt erst erklären, wie schlecht das ist und sollen wir ihnen dann erklären was das Internet bedeutet und dass hinter jeder IP-Adresse ein Mörder lauern kann, wie früher im dunklen Wald.

Das ist nicht meine Vorstellung von Freiheit. Eine Freiheit, die über die Mauern hinausgeht, die die Gesellschaft in jahrelanger Kleinstarbeit in einer Mischung aus Lob und Spott, aus Erniedrigung und Erhöhung, aus Belohnung und Strafe, aus Motivation und Enttäuschung in jedem von uns errichtet hat. Eine Freiheit, die diese Kleinstarbeit mit dem schrecklichen Namen Sozialisation nicht kennt und sich deswegen als eine größere Freiheit darüber hinwegsetzen kann.
Und vielleicht sind es genau diese Photos, die anderen Menschen zeigen, dass eine größere Freiheit möglich ist. Dass eine größere Freiheit nicht schlimm oder verwerflich ist. Sondern vielleicht sogar ein Stück natürlicher. Und vielleicht werden diese Babys und diese Kinder einmal stolz sein darauf, dass sie ein Teil waren einer Bewegung zu mehr Freiheit und mehr Toleranz unter den Menschen. Und vielleicht gibt es ihnen Hoffnung in dunklen Momenten, dass sie etwas bewegen können indem sie einfach leben und ihre Freiheit genießen und mit anderen Menschen teilen.
So wie es mir ging als ich vor ein paar Jahren entdeckte, dass man nach meiner Operation als kleines Kind Aufnahmen von mir benützt hatte, um zu zeigen, wie schlecht Kinder reagieren, wenn sie im Krankenhaus von ihren Müttern getrennt werden. Ich konnte damals nicht ja sagen und auch nicht nein. Aber ich habe mich wirklich gefreut zu erfahren, dass diese Photos viele Menschen damals überzeugten.

Ein komisches Gefühl

Als ich diesen Blog angefangen habe, da war alles klar. Es sollte etwas zum Wohlfühlen sein und man macht sich Gedanken über die Schule – warum sie schlecht und nicht offen ist. Später dann, wie ein Leben ohne Schule aussieht.

Vor kurzem habe ich einen Autoren gefunden, der widerlegt die Schule regelrecht und zeigt, wie verschult unsere Gesellschaft schon ist. Und wie es aussieht, wenn wir die Schule wegnehmen und unsere Umgebung stattdessen sinnvoll gestalten. Er arbeitet das zusammen mit seinem Bruder einer neuen Städtearchitektur aus – was ich ja schon mal angedeutet hatte, noch bevor ich den Autor selbst kannte (letzter und vorletzter Absatz dort).

Fast alles, was ich an der Schule kritisiere wird dort benannt, belegt und leicht beschwingt ausgeführt. Immer, wenn ich gerade einen neuen Blogpost schreiben will, denke ich mir: „Das hat er doch schon gesagt – lese ich lieber seine Bücher weiter“. Das ist ein komisches Gefühl. Aber es gibt mir noch mehr Zeit das Lernen der Kinder zu beobachten und meine Ängste zu bekämpfen. Die nach dem letzten Rückfall leider eine Renaissance erleben.

Eines seiner Bücher ist im Passwort geschützten letzten Beitrag. Ich versuche gerade die Rechte ausfindig zu machen, denn er war einer der ganz Großen im Kampf gegen die Schulpflicht und sein Werk ist so tief, dass ich der Mummy1000Sunny alle paar Minuten einen ganzen Absatz vorlesen musste.

Ich hoffe, das mit den Rechten ist bald geklärt und dann können wir diesen Autoren auch für die deutsche Freiheitsbewegung nützen. Und vielleicht gibt es bald ein kleines Video, das schon mal neugierig machen soll 🙂

Ich muß also alle vertrösten, die mich wegen des Passworts angeschrieben haben. Es tut mir leid – aber bald gibt es mehr Infos.