Wer seine Kinder in den Krieg schickt…

… zu dem kehren Opfer heim.

Doch bevor ich auf diesen Satz zurückkomme und ihn erkläre, muss ich von vorne anfangen.

Heute sprachen Vertreter der CSU (die im Herbst gerne wieder in den Landtag wollen) in einem Restaurant in unserer Nähe… mit anschließender Live-Übertragung des Fußball-Spiels.

Ich betrat den Raum, mit etwas Verzögerung, barfuß und stellte mich in eine Ecke. Beim Betreten fielen mir zuerst 3 wirklich sehr gut gekleidete Jünglinge auf, die genüsslich an Shrimps-Spießen lutschten. Mir war sofort klar, dass jeder Zwischenrufer von ihnen sanft aber bestimmt hinausbegleitet würde.

Der Frontalunterricht hatte schon begonnen und in bester Schulmanier stand vorne die CSU-Honoration an seinem Lehrertisch und sprach zu einer großen Sippschaft von Rentnern. Nach wenigen Minuten war klar, hier wird nicht unterbrochen, hier wird geklatscht. Hier wird auch nicht diskutiert, hier wird emotional betont das Wahlprogramm der CSU vorgelesen.

Gerade war von Stärkung der Familie die Rede. Erziehungsgeld und Verantwortung an die Familien übergeben. Ja das klang schön. Manchmal redete er das Wahlvieh auch bei seiner Artbezeichnung an: „Mensch“ und nicht das Diminuitiv „Bürger“.

Doch dann langsam bekannte er Farbe. Und die war Schwarz, tiefstes Schwarz, so wie man es nur vom Weltall kennt. Kopftuchverbot, Deutsch only, Integration von Nicht-Integrationswilligen, Ausweisung, Gewalt gegen Rentner, das Jugendamt leiste super Arbeit, Freiheit durch Zwang, islamistischer Terrorismus, islamistischer Terrorismus, islamistischer Terrorismus, die Türkei ist böse, die türkische Sprache undenkbar an deutschen Universitäten.

Und jetzt kann ich auch langsam auf die Einleitung kommen. Die Integration beginnt bei den Jüngsten, diese müssten möglichst schnell weggebracht werden von jeder nicht-deutschen Sprachumgebung. Die Muttersprache muss noch vor der Muttermilch entzogen werden. Die Instrumente sind Kindertagesstätten, Kindergärten, Sprachkurse, Schule.

Bei den Kleinsten und Jüngsten müsste man beginnen, um eine Integration erfolgreich zu gestalten.

Der Krieg gegen das türkische Volk wird jetzt also nicht mehr gegen die Erwachsenen ausgetragen. Das führt zu nichts. Er will ihn also direkt auf den Schultern von Pädagogen und Kindern austragen. Es geht nicht mehr darum, dass Bildung der Garant für ein besseres Leben ist. Nein, irgendetwas anderes ist in den Vordergrund gerückt. Das vage Bild einer Integration. Kinder aller Nationen in einen Mixer zu stecken und dann kräftig zu mixen. Die Hoffnung: Das durchgemixte Kinderensemble spricht jetzt deutsch. Es denkt deutsch, handelt deutsch und hat deutsche Werte.

Die Realität: Das durchgemixte Kinderensemble endet in einem Brei aus Unbildung. Einer Sprache, die (zumindest grammatikalisch) ein linguistisch interessanter Mix aus Türkisch und Deutsch ist. Und einem soziologischen Abschluss gegenüber denen, die das Leistungsniveau der Klasse herunterdrücken (allein durch die „falsche“ Muttersprache).

Die Kriege der Zukunft, so hieß es einmal, werden nicht mehr auf dem Feld geführt. Sie werden hinter den Schreibtischen von Generälen geführt, die ihre Roboter-Armeen gegeneinander dirigieren. Ohne Blut zu vergießen werden Schlachten geschlagen und Geschichte geschrieben.

Ob das einmal so weit sein wird, kann ich nicht sagen; bis jetzt ist die Robotertechnologie noch nicht so weit. Doch einen Teil dieser Vision haben wir schon erreicht: Die Kriege der Gegenwart werden hinter Schreibtischen geführt. Und Armeen von Kindern und Eltern und Lehrern und Direktoren werden bestellen dieses Feld. Ohne zu wissen wie ihnen geschieht und warum auf einmal keiner mehr lesen lernt – in ihrer Schule. Deswegen ist Schule auch nicht länger Kinderarbeit, Schule ist Krieg.

Die Kriegstrophäe wird nicht mehr in Land und Quadratmeter gemessen, nicht mehr die Oberläufe der Süßwasserflüsse. Die Kriegstrophäe ist die kulturelle Dominanz der Zivilisation.

Die soziale Position im weltlichen Gefüge.

Doch wer seine Kinder in den Krieg schickt, zu dem kehren nur Verlierer heim.

(Papa)

4 Kommentare zu “Wer seine Kinder in den Krieg schickt…

  1. Das sind äußerst interessante Beobachtungen.

    Ich hatte mir im Zusammenhang mit dem Fall Dudek ja vorhin im NBF-Forum Gedanken darüber gemacht, daß Deutschland keine freiheitliche Demokratie mehr ist sondern ein sozialistisches Land. Eigentlich war ich bisher der Meinung, daß der real existierende Sozialismus im Deutschland nach 2005 ein eher an das Erbe der DDR anknüpfender ist. Ich erkannte darin nicht das nationale Element.

    Was Du beschreibst, zeigt es aber ganz deutlich, es ist doch Nationalsozialismus. Auf eine ganz schön verdeckte Art und Weise, sehr intelligent verpackt.

    Mit Wehmut denke ich daran, daß ich in einem Interview mit der Vorgängerin von Herrn Munoz gelesen habe, daß in Bolivien die Kinder zuerst in ihrer Muttersprache unterrichtet werden, erst später erlernen sie dann auch in der Schule die Amtssprache Spanisch.

  2. In Amerika gibt es die English-Only Bewegung. Auch so ein paar Rassisten, die das Heil im Kulturimperialismus suchen. Den eigentlichen Schulstoff sollte man niemals in einer Fremdsprache lernen (maximal im Studium, dort wird Englisch meist als Forschungssprache benützt). Die Muttersprache ist nicht nur eine Sprache, sondern auch die eigene Identität. Wer das bekämpft, kämpft gegen die Menschheit als solches. Da kann er sich noch so groß als Innenminister titulieren und seine Partei als noch so christlich bezeichnen.
    Rassismus ist Rassismus.
    Vielleicht sollte man Deutschland als solches einfach auflösen, da es ja anscheinend den Imperialismus nicht lassen kann. Das käme Einwanderern, Auswanderern und dort angesiedelten entgegen. Die Politiker sind ja alle hochqualifiziert, die finden schon einen tollen Job – auch ohne die Arbeitsbeschaffungsmaßnahme: Regierung
    🙂

  3. Oh ja, das sehe ich genauso.

    Wir können ja z.B. Niedersachsen Dänemark anglieder. – Dann wäre hier oben auch homeschooling möglich. 😀

  4. Pingback: Am Sonntag wird verwählt… ähh gewählt « -Thousand Sunny’s Weblog-

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