Manchmal bin ich recht froh, dass wir mit Nami und Sanji schon Unschooler sind. Nur bei Chopper sind wir noch ein bisschen Homeschooler (also was das Lesen anbetrifft). Lesen muss er also bei uns lernen und wir haben ja schon sehr früh damit angefangen (eigentlich zu früh).
Vor 2 Wochen hat Chopper sich dann richtig gesträubt mit „Mo – Lesen lernen leicht gemacht“ weiterzumachen. Mich hat das dann total genervt, da ich finde wir geben ihm alle Zeit der Welt (naja nicht wirklich) und 10 Minuten lesen lernen am Tag ist wohl nicht zu viel verlangt (aus Homeschooler-Sicht) gegenüber den 5-10 Stunden Fronarbeit der Schuleltern.
Das habe ich ihm auch so gesagt, nämlich dass ich nicht viel von ihm erwarten (also die 10 Minuten), aber dass es mich sehr nervt, dass ihm das schon zu viel ist. Als Mummy1000Sunny mir auch noch zustimmte, war er sehr traurig und zog sich in sein Bett zurück. Er hat auch ein bisschen geweint.
Die nächsten Tage haben wir dann einen Weg gefunden, wir haben eine zweite Welle eingeführt. Das bedeutet wir fangen (mit höherer Geschwindigkeit natürlich) das Buch noch einmal von vorne an und machen alle Übungen noch einmal – eben die zweite Welle. Sobald Chopper sich dann soweit fühlt kann er dann wieder in der ersten Welle weitermachen. Ein paar Tage später haben wir noch eine dritte Welle eingeführt. Und in diesen drei Wellen jagt er jetzt durch das Buch. Das macht richtig Spaß und gibt ihm Selbstvertrauen.
Wenn wir aber eine Sache gelernt haben, so ist es, dass wir uns über unsere Erwartungen klar werden und sie mitteilen, bevor wir sauer werden. Und wir haben gelernt, dass die eigene Geschwindigkeit auch einmal bedeuten kann: zurückzugehen.
(Mit Nami und Sanji ersparen wir uns das und warten, bis sie auf uns mit dem Wunsch lesen zu lernen zukommen (was witzigerweise diese Woche geschehen ist). Und wir machen es nur ganz spielerisch, bis sie von sich aus die Initiative ergreifen schneller voranzugehen).
Alles in allem bin ich froh, dass das nicht in der Schule passiert ist. Besonders wenn ich die anderen Eltern (hier in der Nähe sind ja gleich welche 🙂 ) erlebe, die ihr Kind zwar jeden Tag in die Schule schicken, aber dann noch einen mehrstündigen Hausaufgabenkampf am Abend haben, der nicht selten in Weinen und Streiten endet.